Sicherheit in der Krise: Die Maßnahmen zum Schutz vor Covid-19

Eine Kooperation des SFB „Dynamiken der Sicherheit“ mit Soziopolis

Seit April 2020

Artikelübersicht

Die aktuelle Krise um die Atemwegserkrankung Covid-19 ist in einem doppelten Sinne eine Krise der Sicherheit. Zum einen kommt in der Krise ein breites Repertoire an Sicherheitstechniken zum Einsatz, das weit über Formen des Gesundheitsschutzes hinaus reicht. Die Sorge gilt nicht allein Körpern, sondern auch Lieferketten, Infrastrukturen und kollektiven Affekten. Zum anderen erweisen sich in Krisenzeiten hergebrachte Sicherheitstechniken als unzureichend, defizitär oder reformbedürftig. Verfahren mit einer langen Geschichte werden unter neuen Bedingungen reaktualisiert. So erlebt die frühneuzeitliche Quarantäne von Schiffen eine Rückkehr, der Hausarrest wird in Kontexte liberalen Regierens von Zirkulationsbewegungen eingefügt, die Sorge um die öffentliche Ordnung revitalisiert Logiken der frühmodernen medizinischen Polizey. Maßnahmen wie die Verfolgung von Hochrisikokontakten („tracking“), die Ausweispflicht oder das Vorgehen gegen Gerüchte werden auf eine neue medientechnische Basis gestellt. Insgesamt wird Sicherheit in der aktuellen Situation damit zugleich hypervirulent und zum Experiment. Die Krise ruft Sicherheitsmaßnahmen mit größter Dringlichkeit auf den Plan und setzt sie zugleich einem grundsätzlichen Test aus.

Auf Soziopolis möchten wir diesen komplexen Zusammenhang in einer Reihe von Beiträgen ausleuchten. Ausgehend von konkreten Repertoires und Heuristiken der Sicherheit gilt es, gegenwärtige Problemkonstellationen zu analysieren und dabei insbesondere in ihrer historischen Tiefendimension zu erfassen. Initiiert und kuratiert wird diese Reihe vom SFB/Transregio 138 „Dynamiken der Sicherheit“. Unsere interdisziplinären Perspektiven mobilisieren wir nun für eine sozial- und geisteswissenschaftliche Analyse der Corona-Krise. Wir fragen: Welche Repertoires und Heuristiken der Produktion von (Un)Sicherheit kommen aktuell zum Einsatz? Welche Wissensformen und Problematisierungen werden wirkmächtig, was gilt als praktikable Lösung und legitime Expertise? Was sind die entscheidenden Räume und Temporalitäten der Sicherheit? Wo endet Sicherheit, was erscheint als nicht sicherheitsrelevant? Und welche historischen Kontinuitäten und Diskontinuitäten lassen sich bei alldem beobachten?

 

Beiträge

Die vier vorerst letzten Texte aus der Reihe "Sicherheit in der Krise"

Eva Barlösius: Essen als Verständigungsform während der COVID-19-Krise (15.07.2020)

Mara Linden: Globale Gesundheitspolitik und Ökonomie (08.07.2020)

Mark Jakob: Exportsicherheit in Zeiten der Pandemie (02.07.2020)

Sigrid Ruby: Domestizierung im Zeichen der Sicherheit (25.06.2020)

Eckart Conze: Ohne Sicherheit keine Souveränität? (11.06.2020)

Jens Hälterlein: Die Simulation der Pandemie (03.06.2020)

Christoph Kampmann, Christian Wenzel: Von der Seuche der Häresie zur Unsicherheit des Staates (27.05.2020)

Carolin Mezes: (Nicht-)Wissen und (Un-)Sicherheit in der Pandemie (20.05.2020)

Inken Schmidt-Voges: #stayathome als ambivalentes Sicherheitskonzept (13.05.2020)

Sven Opitz: Luftsicherheitszonen und Atmosphären des Selbst (06.05.2020)

Andrea Wiegeshoff: Quarantäne als Sicherheitsrepertoire (30.04.2020)

Andreas Langenohl, Carola Westermeier: Die Sicherheitsversprechen digitaler Technologien (24.04.2020)

Thorsten Bonacker: Solidarität als Sicherheitsformel (8.4.2020)

Horst Carl: „Der Feind ist mitten unter uns“ – Hexereidelikte als Exempel frühneuzeitlicher Pandemiebekämpfung (16.4.2020)

 

Sicherheit in der Krise: Die Maßnahmen zum Schutz vor Covid-19

Eine Kooperation des SFB „Dynamiken der Sicherheit“ mit Soziopolis

Seit April 2020

Artikelübersicht

Die aktuelle Krise um die Atemwegserkrankung Covid-19 ist in einem doppelten Sinne eine Krise der Sicherheit. Zum einen kommt in der Krise ein breites Repertoire an Sicherheitstechniken zum Einsatz, das weit über Formen des Gesundheitsschutzes hinaus reicht. Die Sorge gilt nicht allein Körpern, sondern auch Lieferketten, Infrastrukturen und kollektiven Affekten. Zum anderen erweisen sich in Krisenzeiten hergebrachte Sicherheitstechniken als unzureichend, defizitär oder reformbedürftig. Verfahren mit einer langen Geschichte werden unter neuen Bedingungen reaktualisiert. So erlebt die frühneuzeitliche Quarantäne von Schiffen eine Rückkehr, der Hausarrest wird in Kontexte liberalen Regierens von Zirkulationsbewegungen eingefügt, die Sorge um die öffentliche Ordnung revitalisiert Logiken der frühmodernen medizinischen Polizey. Maßnahmen wie die Verfolgung von Hochrisikokontakten („tracking“), die Ausweispflicht oder das Vorgehen gegen Gerüchte werden auf eine neue medientechnische Basis gestellt. Insgesamt wird Sicherheit in der aktuellen Situation damit zugleich hypervirulent und zum Experiment. Die Krise ruft Sicherheitsmaßnahmen mit größter Dringlichkeit auf den Plan und setzt sie zugleich einem grundsätzlichen Test aus.

Auf Soziopolis möchten wir diesen komplexen Zusammenhang in einer Reihe von Beiträgen ausleuchten. Ausgehend von konkreten Repertoires und Heuristiken der Sicherheit gilt es, gegenwärtige Problemkonstellationen zu analysieren und dabei insbesondere in ihrer historischen Tiefendimension zu erfassen. Initiiert und kuratiert wird diese Reihe vom SFB/Transregio 138 „Dynamiken der Sicherheit“. Unsere interdisziplinären Perspektiven mobilisieren wir nun für eine sozial- und geisteswissenschaftliche Analyse der Corona-Krise. Wir fragen: Welche Repertoires und Heuristiken der Produktion von (Un)Sicherheit kommen aktuell zum Einsatz? Welche Wissensformen und Problematisierungen werden wirkmächtig, was gilt als praktikable Lösung und legitime Expertise? Was sind die entscheidenden Räume und Temporalitäten der Sicherheit? Wo endet Sicherheit, was erscheint als nicht sicherheitsrelevant? Und welche historischen Kontinuitäten und Diskontinuitäten lassen sich bei alldem beobachten?

 

Beiträge

Die vier vorerst letzten Texte aus der Reihe "Sicherheit in der Krise"

Eva Barlösius: Essen als Verständigungsform während der COVID-19-Krise (15.07.2020)

Mara Linden: Globale Gesundheitspolitik und Ökonomie (08.07.2020)

Mark Jakob: Exportsicherheit in Zeiten der Pandemie (02.07.2020)

Sigrid Ruby: Domestizierung im Zeichen der Sicherheit (25.06.2020)

Eckart Conze: Ohne Sicherheit keine Souveränität? (11.06.2020)

Jens Hälterlein: Die Simulation der Pandemie (03.06.2020)

Christoph Kampmann, Christian Wenzel: Von der Seuche der Häresie zur Unsicherheit des Staates (27.05.2020)

Carolin Mezes: (Nicht-)Wissen und (Un-)Sicherheit in der Pandemie (20.05.2020)

Inken Schmidt-Voges: #stayathome als ambivalentes Sicherheitskonzept (13.05.2020)

Sven Opitz: Luftsicherheitszonen und Atmosphären des Selbst (06.05.2020)

Andrea Wiegeshoff: Quarantäne als Sicherheitsrepertoire (30.04.2020)

Andreas Langenohl, Carola Westermeier: Die Sicherheitsversprechen digitaler Technologien (24.04.2020)

Thorsten Bonacker: Solidarität als Sicherheitsformel (8.4.2020)

Horst Carl: „Der Feind ist mitten unter uns“ – Hexereidelikte als Exempel frühneuzeitlicher Pandemiebekämpfung (16.4.2020)

 

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    Vortrag Louise Amoore: "The Madness of Algorithms"

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    Louise Amoore (Durham), Sven Opitz (Marburg), Andreas Langenohl (Gießen)

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